Mittwoch, 11. Juni 2025
21.15 Uhr: Selenskyj - Kreml will Korridor bis nach Rumänien erobern
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, weitreichendere Eroberungspläne zu verfolgen, als offiziell bekannt. "Die russischen Militärpläne zielen auf diese Region – Odessa – und dann auf die Grenzen zu Moldawien und Rumänie"», sagte Selenskyj bei einem Gipfel mit den Staats- und Regierungschefs aus Südosteuropa in Odessa. Russland strebe danach, in der Region Chaos zu säen, um Europa insgesamt zu schwächen.
Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs hatte Rustam Minnekajew, ein ranghoher General in Moskau, die Kontrolle über den Süden der Ukraine und den Landweg zu der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien zu den Kriegszielen erklärt. Offiziell hatte sich der Kreml dazu allerdings nicht bekannt.
19.00 Uhr: Merz geht von Konsens in EU zu neuen Russland-Sanktionen aus
Bundeskanzler Friedrich Merz geht trotz Widerstands aus der Slowakei von einem Konsens in der EU über neue Sanktionen gegen Russland aus. Der CDU-Politiker sagte nach einem Treffen mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, er sei und bleibe zuversichtlich, dass es auch mit dem 18. Sanktionspakt einen Konsens in der Europäischen Union gebe.
Der Ausschuss der Ständigen Vertreter werde das Thema nächste Woche zum ersten Mal auf der Tagesordnung haben. "Gegebenenfalls müssen wir dann noch mal im Europäischen Rat darüber sprechen, aber vielleicht gibt es bereits in der nächsten Woche dazu eine Übereinkunft." Die Slowakei droht, geplante neue EU-Sanktionen gegen Russland mit einem Veto zu blockieren.
18.21 Uhr: Merz zu SPD-Russlandpapier - Bundesregierung vollkommen einig
Kanzler Friedrich Merz setzt ungeachtet von Forderungen aus der SPD nach einem Ende der Aufrüstung und direkten Gesprächen mit Russland auf Einigkeit innerhalb der schwarz-roten Koalition. "Wir sind uns in der Bundesregierung zwischen CDU, CSU und SPD in der Bewertung des Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt, und in den Konsequenzen, die es daraus zu ziehen gilt, vollkommen einig", sagte der CDU-Vorsitzende bei einem Treffen mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in Berlin. "Und ich setze darauf, dass diese Einigkeit auch bestehen bleibt", fügte er hinzu.
Angesichts der jüngsten russischen Angriffe auf die Ukraine sagte Merz, jeder, der einigermaßen klaren Blickes sei, müsse erkennen: "Russland ist eine Bedrohung für die Sicherheit der gesamten Allianz". Mit Blick auf den Nato-Gipfel in Den Haag in zwei Wochen betonte der Kanzler: "Russland ist ein Risiko für die Sicherheit diesseits und jenseits des Atlantiks." Deshalb werden man bei dem Gipfel eine langfristige historische Erhöhung der Verteidigungsausgaben beschließen. "Wir werden den europäischen Pfeiler der Nato gemeinsam stärken", betonte Merz. Frederiksen äußerte sich ähnlich.
18.14 Uhr: Sophienkathedrale in Kiew bei russischen Angriffen beschädigt
Bei russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist die weltbekannte Sophienkathedrale in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Kathedrale wurde während der Angriffe in der Nacht zum Dienstag leicht beschädigt, wie ein AFP-Journalist in Kiew berichtete. Nach Angaben des ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj bröckelte ein Teil der Fassade "durch die Schockwelle" einer Explosion ab. Die orthodoxe Kathedrale mit ihren weißen Mauern ist Teil des Unesco-Weltkulturerbes und wurde im 11. Jahrhundert erbaut.
Nach Angaben der Direktion des Gebäudes ist unklar, ob die Schockwelle, die den Schaden verursachte, von einer russischen Drohne stammte oder von der ukrainischen Luftabwehr.
17.39 Uhr: Ukraine - Haben russische Fabrik für Schießpulver in Tambow angegriffen
Die Ukraine hat eigenen Angaben in der Nacht die russische Schießpulverfabrik in Tambow angegriffen. Durch den Angriff sei ein Brand ausgebrochen, teilte das Militär auf Telegram mit. In dem Werk werde Schießpulver für verschiedene Arten von Kleinwaffen, Artillerie und Raketensystem hergestellt. Zudem seien Explosionen in einem Munitionsdepot in der Oblast Kursk und in einem Depot auf einem Flugplatz in der Oblast Woronesch registriert worden.
17.31 Uhr: Wadephul zu Antrittsbesuch und Ukraine-Konferenz in Rom
Außenminister Johann Wadephul nimmt an diesem Donnerstag in Rom an einer Konferenz zur Sicherheitslage in der Europäischen Union und zum Krieg in der Ukraine teil. Gastgeber ist der italienische Außenminister Antonio Tajani. Neben dem CDU-Politiker werden Vertreter aus Polen, Spanien, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und der Ukraine sowie Delegierte von EU- und Nato-Institutionen erwartet.
Das Treffen findet im Rahmen des Weimar+-Formats statt, einer Erweiterung des Weimarer Dreiecks, dem Deutschland, Frankreich und Polen angehören. Laut Auswärtigem Amt in Berlin wollen Nato-Generalsekretär Mark Rutte und der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha an den Beratungen teilnehmen.
16.46 Uhr: Bericht - Deutscher Kiew-Botschafter Jäger soll neuer BND-Präsident werden
Der deutsche Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, soll einem Bericht des "Spiegel" zufolge neuer Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) werden. Bundeskanzler Merz (CDU) soll sich demnach in der Personalie entschieden haben - der Auslandsgeheimdienst ist dem Kanzleramt direkt unterstellt. Der BND soll demnach mit Jäger an der Spitze in den kommenden Jahren neu ausgerichtet und mit mehr Geld ausgestattet werden. Vize-Regierungssprecher Steffen Meyer äußerte sich nicht zu der Sache.
Der 60-jährige Jäger ist seit vielen Jahren Diplomat im Auswärtigen Amt und leitet seit 2023 die Botschaft in Kiew. Der bisherige BND-Präsident Bruno Kahl soll laut "Spiegel" deutscher Botschafter im Vatikan werden. Das Magazin beruft sich auf eigene Informationen.
16.30 Uhr: Beifall von BSW und AfD für SPD-Aufrüstungsgegner
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hat den SPD-Politikern eine Zusammenarbeit angeboten, die in einem "Manifest" die Verteidigungspolitik der Bundesregierung kritisieren. "Es wäre gut, wenn alle Kräfte in Deutschland, die den Kriegskurs von Merz und Klingbeil für brandgefährlich halten, jetzt ohne Vorbehalte zusammenarbeiten und sich gemeinsam um die Reaktivierung einer starken Friedensbewegung bemühen", sagte Wagenknecht den Zeitungen der Funke Mediengruppe mit Blick auf Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD).
Auch die AfD teilte mit, sie habe eine ähnliche außenpolitische Haltung: "Die SPD ist nun dort angekommen, wo die AfD-Fraktion seit Beginn des Ukraine-Kriegs steht: Wir brauchen eine Absage an den brandgefährlichen Konfrontationskurs mit Russland und endlich ernsthafte diplomatische Friedensbemühungen", erklärte der außenpolitische Sprecher Markus Frohnmaier. Deutschland dürfe sich "nicht länger in einem Krieg verstricken, der nicht der unsere ist und der strategisch nicht zu gewinnen ist".
15.54 Uhr: Nawalny-Vertrauter Wolkow in Abwesenheit zu 18 Jahren Haft verurteilt
Leonid Wolkow, Vertrauter des in russischer Haft gestorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny, ist in Abwesenheit zu 18 Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Wolkow, der seit 2019 im Exil lebt, wurde unter anderem wegen "Rechtfertigung von Terrorismus", "Schaffung einer extremistischen Organisation", "Rehabilitierung des Nazismus", "Verbreitung falscher Informationen" über die russische Armee und Betrugs schuldig gesprochen, meldeten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Moskauer Militärgericht.
Die Organisationen des Oppositionellen Nawalny, die 2021 als "extremistisch" eingestuft worden waren, wurden aufgelöst, und die meisten ihrer Verantwortlichen sind geflohen oder wurden inhaftiert. Der 44-jährige Wolkow, in Russland als "ausländischer Agent" deklariert, lebt in Litauen. "Entspannung! Habe 18 Jahre bekommen", schrieb Wolkow ironisch zu seiner Verurteilung im Onlinedienst Telegram. Wolkow leitete Nawalnys Stiftung zur Korruptionsbekämpfung, die Untersuchungen über den luxuriösen Lebensstil der russischen Politik-Elite veröffentlichte.
15.40 Uhr: Pistorius - Manifest zu Russland ist "Realitätsverweigerung"
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat Forderungen prominenter Politiker aus seiner Partei nach einer Kehrtwende in der Russland-Politik scharf zurückgewiesen. "Dieses Papier ist Realitätsverweigerung. Es missbraucht den Wunsch der Menschen in unserem Land nach Ende des furchtbaren Krieges in der Ukraine. Nach Frieden", sagte Pistorius in Berlin. Pistorius betonte, dass er den Wunsch nach Frieden teile. Russlands Präsident Putin aber schlage Angebote aus der Ukraine für einen bedingungslosen Waffenstillstand in den Wind: "Verhandlungen bricht er ab. Und wenn er sie führt, bombardiert er gleichzeitig mit noch größerer Härte und Brutalität die Städte in der Ukraine."
All dies mache deutlich, dass Russland den Frieden nicht wolle, und wenn, dann nur zu eigenen Bedingungen. Pistorius warnte vor Konzessionen, die einer Kapitulation der Ukraine gleich kämen und sagte: "Ein solcher Frieden würde die Ukraine schutzlos der russischen Willkür ausliefern."
15.14 Uhr: Mützenich verteidigt "Manifest" zur Außenpolitik
Ex-SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat das von ihm und mehreren anderen prominenten SPD-Politikern unterzeichnete sogenannte Manifest zur Außenpolitik gegen Kritik verteidigt. "Auch unsere Überlegungen können nicht alle Fragen beantworten, und dennoch suchen wir nach Auswegen in gefährlichen Zeiten", sagte Mützenich dem "Stern". "Im Kern brauchen wir eine Kombination aus Verteidigungsfähigkeit und Anreizen zur Konflikteindämmung und für Koexistenz", erklärte er.
Mützenich hatte wie auch der Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner und Ex-Parteichef Norbert Walter-Borjans das Manifest unterzeichnet. Darin fordert die Gruppe von der rot-grünen Bundesregierung eine Wende in der Außen- und Sicherheitspolitik. In Deutschland und in den meisten europäischen Staaten hätten sich Kräfte durchgesetzt, die die Zukunft "vor allem in einer militärischen Konfrontationsstrategie und hunderten von Milliarden Euro für Aufrüstung suchen", heißt es in dem "Manifest". Dies führe "zur Destabilisierung und zur Verstärkung der wechselseitigen Bedrohungswahrnehmung zwischen Nato und Russland". Die Unterzeichner ernteten massive Kritik, auch aus der SPD-Fraktion.
14.46 Uhr: Hausarrest gegen Dissident Lew Schlosberg verhängt
Lew Schlosberg, einer der wenigen noch verbliebenen Oppositionspolitiker in Russland, ist in der Stadt Pskow vorläufig wegen Verunglimpfung des Militärs zu zwei Monaten Hausarrest sowie Internet- und Telefonentzug verurteilt worden. Schlosberg wurde am Dienstag festgenommen, weil er in einer Videodebatte Anfang des Jahres zu einer Waffenruhe in der Ukraine aufgerufen hatte, teilte seine liberale Jabloko-Partei mit. Schlosberg ist ein langjähriger Kritiker von Präsident Wladimir Putin, ihm wird "wiederholte 'Diskreditierung'" der russischen Armee zur Last gelegt, um diese Hauptvorwürfe ging es nun aber noch nicht.
Schlosberg prangert Moskaus Vorgehen in der Ukraine bereits seit 2014 an. Damals annektierte Russland die Halbinsel Krim und unterstützte pro-russische Separatisten in der Ostukraine. Russlands Einmarsch in der Ukraine 2022 hatte Schlosberg wiederholt als "tragisch" kritisiert. Exil-Vertreter werfen ihm jedoch vor, die Offensive nicht scharf genug anprangert zu haben. Auch beanstanden sie, dass er die ukrainischen Gegenangriffe kritisiert hat.
14.30 Uhr: Neuer Nato-General Gerhartz will Abschreckung und Verteidigung sichern
Der neue Nato-General Ingo Gerhartz, der nun für das Militär entlang einer fast 3.900 Kilometer langen Grenze zu Russland und Weißrussland zuständig ist, will alles für eine verstärkte Abschreckung und Verteidigungsbereitschaft in Europa unternehmen. "Wir sind nun mit einem heißen Krieg in Europa konfrontiert. Die heutigen Bedrohungen sind komplexer als je zuvor", sagte Gerhartz, der im niederländischen Brunssum das Kommando über das operative Nato-Hauptquartier ("Allied Joint Force Command") von dem italienischen General Guglielmo Luigi Miglietta übernahm.
Unverändert sei die Nato Grundstein der transatlantischen Sicherheit, sagte Gerhartz. Dabei stehe das Hauptquartier in Brunssum im Zentrum von Bemühungen um Frieden und Sicherheit. In Brunssum befindet sich eines von insgesamt drei operativen Nato-Hauptquartieren. Die anderen beiden sind in Neapel und Norfolk (USA) und werden von US-Amerikanern geführt.
14.25 Uhr: Moskaus Verhandlungsführer - Istanbuler Vereinbarungen sollen umgesetzt werden
Anlässlich der Übergabe der Leichen von 1.212 Soldaten an die Urkaine hat der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski erklärt, die Arbeit an der Umsetzung der Istanbuler Vereinbarungen werde fortgesetzt. An diesem Donnerstag solle ein Austausch von schwerverletzten Kriegsgefangenen erfolgen. Die Ukraine und Russland hatten in den vergangenen Tagen bereits eine nicht näher genannte Zahl an Gefangenen ausgetauscht. In Istanbul war vereinbart worden, dass jede Seite 1.200 Gefangene freilässt - unter 25-Jährige, Schwerverletzte und Schwerkranke. Im Gegenzug für die über 1.200 Leichen habe Russland nur 27 getötete russische Soldaten bekommen.
13.58 Uhr: Russland gelassen wegen möglichem neuen Ölpreis-Deckel
Russland hat gelassen auf Sanktionspläne der EU für einen noch niedrigeren Preisdeckel für sein Öl reagiert. "Russland lebt nicht den ersten Tag unter verschiedenen Einschränkungen, die wir vor allem für illegal halten", sagte Kremlsprecher Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. "Und Russland hat bereits einige sehr nützliche Erfahrungen gesammelt, um die Folgen solcher Entscheidungen zu minimieren."
Die EU will den Preisdeckel für russisches Öl von derzeit 60 US-Dollar je Barrel auf 45 US-Dollar je Barrel senken. Ziel ist es, dass die Energiegroßmacht, die seit mehr als drei Jahren Krieg gegen die Ukraine führt, weniger Geld aus dem Rohstoffverkauf einnimmt.
12.52 Uhr: Russland - Verbesserung der US-Beziehungen braucht Zeit
Russland dämpft die Erwartungen an die Gespräche mit den USA zur Verbesserung der Beziehungen der beiden Staaten zueinander. Schnelle Ergebnisse seien nicht zu erwarten, erklärt Präsidialamtssprecher Peskow. "Nun, sagen wir, es gibt viele Blockaden in den bilateralen Beziehungen", sagte Peskow vor der Presse. "Natürlich kann man kaum auf schnelle Ergebnisse hoffen, aber genau diese komplexe Schritt-für-Schritt-Arbeit hat begonnen und wird fortgesetzt."
Dass der Dialog ins Stocken geraten sein könnte, weist er jedoch zurück. Seit Trump im Januar erneut ins US-Präsidialamt eingezogen ist, haben die beiden Länder eine Reihe von Kontakten aufgenommen, um ihre Beziehungen zu verbessern. Unter der vorangegangenen Präsidentschaft des Demokraten Joe Biden seien die Beziehungen nach russischer Darstellung "unter Null" gewesen.
12.31 Uhr: Ukraine erhält Leichen von über tausend Soldaten
Die Ukraine hat die sterblichen Überreste von mehr als 1.200 getöteten Soldaten erhalten. "Als Ergebnis der Rückführungsmaßnahmen (...) wurden die Leichen von 1.212 gefallenen Verteidigern in die Ukraine zurückgebracht", teilte die ukrainische Koordinierungsstelle für den Gefangenenaustausch mit Russland auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Veröffentlichte Fotos vom Ort des Geschehens zeigen Mitarbeiter des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) an einem unbekannten Ort, die an mehreren Kühlwagen vorbeigehen. Die sterblichen Überreste würden nun an Forensiker übergeben, um die Identität der Gefallenen festzustellen, heißt es weiter in der Erklärung. Die Regierungen in Kiew und in Moskau hatten sich bei ihrer Gesprächsrunde in Istanbul vergangene Woche auf einen groß angelegten Austausch von Gefallenen geeinigt.
11.40 Uhr: Russische Truppen erreichen Westen der Region Donezk
Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau den Westen der ukrainischen Region Donezk erreicht. Dort stießen Infanterieeinheiten weiter vor und setzten gemeinsam mit einer Panzerdivision ihre Offensive gegen die angrenzende Region Dnipropetrowsk fort, teilte das Ministerium weiter mit. Der Kreml hat erklärt, in Dnipropetrowsk eine Pufferzone einrichten zu wollen. Die Region gehört nicht zu den fünf ukrainischen Gebieten, die Moskau völkerrechtswidrig als eigenes Territorium beansprucht: Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson sowie die Halbinsel Krim.
10.50 Uhr: Slowakei lehnt neues EU-Sanktionspaket gegen Russland ab
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico lehnt die geplanten neuen EU-Sanktionen gegen Russland in der jetzigen Form ab. "Die Slowakei wird das kommende 18. Sanktionspaket gegen Russland nicht unterstützen, wenn die Europäische Kommission keine echte Lösung für die Krisensituation vorlegt, in der sich die Slowakei nach dem vollständigen Stopp der Gas-, Öl- und Kernbrennstofflieferungen aus Russland befinden wird", schreibt Fico auf Facebook. Die EU-Kommission hat gestern eine Vorlage für das Sanktionspaket präsentiert, das vor allem auf Russlands Energieeinnahmen, den Bankensektor und die Rüstungsindustrie abzielt. Das Paket muss von den 27 EU-Staaten einstimmig beschlossen werden.
09.44 Uhr: Gouverneur meldet drei Tote bei Drohnenangriffen auf Charkiw
Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow, hat die Zahl der Toten und Verletzen beim nächtlichen Drohnenangriff nach oben korrigiert. Laut Angaben von Synjehubow sind drei Menschen gestorben und mindestens 60 weitere verletzt worden, darunter neun Kinder im Alter zwischen zwei und 15 Jahren. Aus anderen Quellen ist die Rede von zwei Menschen getöteten Menschen und 57 Verletzten, darunter sieben Kinder. Charkiws BürgermeisterIhor Terechow schrieb auf Telegram von mindestens zwei Toten und 54 Verletzten, darunter acht Kinder. Terechow schrieb auf Telegram, 17 Angriffsdrohnen hätten zwei Wohnviertel getroffen. Der ukrainische Notdienst veröffentlichte Bilder brennender Wohnungen, zerbrochener Fensterscheiben und von Feuerwehrleuten, die gegen die Flammen kämpften.
09.14 Uhr: Exporte aus Deutschland nach Russland auf niedrigstem Stand seit Ende der Sowjetunion
Seit dem Angriff auf die Ukraine ist Deutschlands Außenhandel mit Russland eingebrochen - allerdings sanken die Importe deutlich stärker als die Exporte. 2024 bezog Deutschland noch Waren im Wert von 1,8 Milliarden Euro aus Russland, 94,6 Prozent weniger als im Jahr 2021, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Die Ausfuhren nach Russland gingen im gleichen Zeitraum um 71,6 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro zurück. In der Bilanz ergab sich so der größte Exportüberschuss im Handel mit Russland seit dem Ende der Sowjetunion.
08.23 Uhr: Russland will Gespräche mit USA fortsetzen
Die Gespräche über eine Verbesserung der angespannten Beziehungen zwischen Russland und den USA werden nach russischen Angaben in Moskau fortgesetzt. "Ich kann bestätigen, dass die nächsten Verhandlungen der Delegationen in sehr naher Zukunft in Moskau stattfinden werden", sagte der neue russische Botschafter in den USA, Alexander Dartschiew, der amtlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Zuvor hatten Vertreter beider Seiten in der türkischen Metropole Istanbul miteinander gesprochen. Dartschiew sagte weiter, eine Annäherung in den russisch-amerikanischen Beziehungen liege aber noch in weiter Ferne.
05.43 Uhr: SPD-Politiker fordern Gespräche mit Russland
Zahlreiche prominente SPD-Politiker fordern einem Bericht zufolge in einem Grundsatzpapier eine Kehrtwende in der Außen- und Sicherheitspolitik. In dem als "Manifest" bezeichneten Dokument, das dem "Stern" vorlag, drängen die Verfasser auf Gespräche mit Russland und einen Stopp der Stationierung neuer US-Mittelstreckenraketen in Deutschland.
Die Unterzeichner, darunter der frühere Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich, der Außenpolitiker Ralf Stegner, Ex-Parteichef Norbert Walter-Borjans, sowie Ex-Bundesfinanzminister Hans Eichel, vertreten damit eine grundsätzlich vom Kurs der Bundesregierung wie auch der SPD-Führung abweichende Linie. "Militärische Alarmrhetorik und riesige Aufrüstungsprogramme schaffen nicht mehr Sicherheit für Deutschland und Europa, sondern führen zur Destabilisierung und zur Verstärkung der wechselseitigen Bedrohungswahrnehmung zwischen Nato und Russland", hieß es.
04.46 Uhr: Mindestens zwei Tote bei russischen Angriffen auf Charkiw
Bei russischen Angriffen auf die ukrainische Stadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Mindestens 54 weitere seien bei den Angriffen in der zweitgrößten Stadt des Landes verletzt worden, darunter auch acht Kinder, teilte Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow im Onlinekanal Telegram mit. Demnach wurden auf die Stadt im Nordosten der Ukraine in der Nacht "17 Angriffe mit feindlichen Drohnen" ausgeführt. Der Bürgermeister berichtete von getroffenen Wohnhäusern, Spielplätzen und Geschäften sowie einem größeren Brand.
Dienstag, 10. Juni 2025
23.41 Uhr: Slowakischer Premier lehnt neue EU-Sanktionen ab
Die Slowakei droht, geplante neue EU-Sanktionen gegen Russland mit einem Veto zu blockieren. Der linksnationale Ministerpräsident Robert Fico schrieb am Dienstagabend auf seiner Facebook-Seite: "Die Slowakische Republik unterstützt das vorbereitete 18. Sanktionspaket gegen die Russische Föderation nicht, wenn ihr die Europäische Kommission keine reale Lösung für die Krisensituation bietet, in die die Slowakei durch das völlige Einstellen der Lieferungen von Gas, Öl und Kernbrennstoffen aus Russland kommt."
22.34 Uhr: Selenskyj fordert Halbierung des Ölpreisdeckels
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert die westlichen Industrieländer auf, ihre Preisobergrenze für russisches Öl zu halbieren. Diese liegt derzeit bei 60 Dollar pro Barrel. "Jeder unserer Partner weiß, welcher Preisdeckel nötig ist - 30 Dollar (pro Barrel), nicht mehr", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Selenskyj bezog sich auf den Vorschlag der EU-Kommission, die Preisobergrenze auf 45 Dollar zu senken. Er dankte der EU-Kommission dafür, dass sie sich bei den geplanten zusätzlichen Sanktionen gegen Russland auf den Energie- und Bankensektor fokussiert.
20.33 Uhr: Dänemark stärkt Verteidigung mit Systemen aus Deutschland und Frankreich
Dänemark kauft Kurzstrecken-Flugabwehrsysteme in Deutschland und Frankreich. Die Aufträge gingen an die deutsche Diehl Defence und MBDA France, teilt das Verteidigungsministerium mit. Bei den Kongsberg Gruppen aus Norwegen werde zudem ein solches System geliehen. Im Februar hatte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen eine Aufrüstung angeordnet. Damit wolle Dänemark seine Abwehr stärken und sich auf mögliche russische Angriffe in Europa vorbereiten, hatte sie erklärt. Erste Lieferungen werden im Jahr 2026 erwartet.
18.41 Uhr: USA wollen Militärhilfe für die Ukraine zurückfahren
Die US-Militärhilfe für die Ukraine soll laut Pentagonchef Pete Hegseth im nächsten Verteidigungshaushalt reduziert werden. Die US-Regierung vertrete eine andere Sichtweise auf diesen Konflikt, sagte Hegseth bei einer Anhörung im Kongress, in der er sich Fragen von Abgeordneten zu seinem turbulenten Start als Verteidigungsminister stellte. "Wir glauben, dass eine ausgehandelte Friedenslösung im besten Interesse der beiden Parteien und den Interessen unserer Nation ist, insbesondere angesichts all der widerstreitenden Interessen rund um den Globus", erklärte er.
18.30 Uhr: Kiew bestätigt Austausch von weiteren Kriegsgefangenen
Die Ukraine und Russland haben eine zweite Gruppe von Kriegsgefangenen gemäß den Vereinbarungen von Istanbul ausgetauscht. Diese bestehe aus schwerkranken und schwerverletzten Soldaten aus russischer Gefangenschaft, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram bestätigte. Allen werde sofort medizinische Hilfe zuteil. Unter den Ausgetauschten seien Angehörige der Armee, der Nationalgarde, des Grenzschutzes und der Transportdienste. Selenskyj kündigte eine Fortsetzung der Austausche an.
18.02 Uhr: Merz begrüßt Erhöhung der Nato-Ausgaben
Die Diskussion unter den europäischen Nato-Staaten über höhere Zahlungen für Verteidigungsausgaben geht nach Ansicht von Kanzler Friedrich Merz in die richtige Richtung. "Wir werden alles tun, damit dieser Nato-Gipfel ein Erfolg wird", sagte Merz nach einem Treffen mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof. "Deutschland wird dazu seinen Beitrag leisten, und ich freue mich, dass die Diskussion auch mit unseren Nachbarn in Europa in diese Richtung geht." Hintergrund ist, dass die Bundesregierung bereit ist, bis zu fünf Prozent der Wirtschaftsleistung für Sicherheit auszugeben - 3,5 Prozent für direkte militärische Ausgaben, 1,5 Prozent für Infrastruktur, die auch militärisch genutzt werden kann.
18.00 Uhr: Russlands Regierung geht weiter gegen Opposition vor
In Russland ist Lew Schlosberg, einer der letzten führenden Oppositionspolitiker, nach Angaben seiner Partei festgenommen worden. Ihm werde wiederholte Diskreditierung der Armee vorgeworfen, teilte die Regionalgruppe der liberalen Oppositionspartei Jabloko im nordwestrussischen Pskow mit. Schlosberg stammt als stellvertretender Parteivorsitzender aus der Region.
Hintergrund ist nach Angaben der Partei ein Video von einer Debatte im Januar, in der Schlosberg für eine baldige Waffenruhe im Ukraine-Krieg eingetreten sei. Schlosberg bestritt demnach, das Video in einem sozialen Netzwerk veröffentlicht zu haben. Er habe Einspruch gegen die Festnahme erhoben.
17.22 Uhr: Russisches Gericht verurteilt Kolumbianer für Kampf auf Seiten der Ukraine
Ein Kolumbianer, der sich als Söldner den ukrainischen Streitkräften angeschlossen haben soll, ist am Dienstag in Russland zu 28 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Mann namens Pablo Puentes Borges habe unter anderem in der russischen Grenzregion Kursk gekämpft, erklärte das Gericht von Kursk am Dienstag im Onlinedienst Telegram. Borges sei wegen "Söldnertum", "illegalem Grenzübertritt" und "Waffen- und Munitionsschmuggel" für schuldig befunden worden. Russland betrachtet Ausländer, die für die Ukraine kämpfen, grundsätzlich als Söldner. Sie werden daher strafrechtlich verfolgt und nicht als Kriegsgefangene gemäß der Genfer Konventionen behandelt.
17.20 Uhr: Merz wirft Moskau "schwerste Kriegsverbrechen" in der Ukraine vor
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Russland wegen der jüngsten schweren Angriffe auf Kiew und andere ukrainische Städte "schwerste Kriegsverbrechen" vorgeworfen. Russland habe in den vergangenen Tagen mit zahlreichen Drohnen und Marschflugkörpern "gezielt und rücksichtslos" die Zivilbevölkerung der Ukraine attackiert, sagte Merz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof in Berlin. Die massiven russischen Angriffe seien "Terror gegen die Zivilbevölkerung" und "alles andere als eine verhältnismäßige Antwort" auf die "sehr präzisen" ukrainischen Angriffe auf russische Militärflughäfen, fügte der Kanzler hinzu.
17.10 Uhr: EU will Ölpreisdeckel weiter senken
Wenige Tage vor dem G7-Gipfel in Kanada hat die EU-Kommission als Teil eines neuen Sanktionspakets eine Senkung des Ölpreisdeckels für russisches Rohöl von 60 Dollar pro Barrel auf 45 Dollar vorgeschlagen. "Wir erhöhen den Druck auf Russland, denn Stärke ist die einzige Sprache, die Russland verstehen wird", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel.
Das Paket umfasst zudem weitere Maßnahmen gegen die sogenannte russische Schattenflotte zur Umgehung der Öl-Sanktionen sowie ein Transaktionsverbot für die derzeit außer Betrieb befindlichen Nordstream-Gaspipelines. Die EU, die G7-Staaten und Australien hatten im Dezember 2022 eine Preisobergrenze für russisches Öl beschlossen, um die Einnahmen Moskaus aus Energieexporten zu verringern.
16.55 Uhr: Russland und die Ukraine übergeben erneut Kriegsgefangene
Die Ukraine und Russland haben eine zweite Gruppe von Kriegsgefangenen ausgetauscht, wie die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium meldet. Die Freilassungen folgen auf einen vorherigen Gefangenenaustausch am Montag, bei dem Russland und die Ukraine jeweils Kriegsgefangene im Alter von unter 25 Jahren entließen. Der Austausch erfolgt als Ergebnis der direkten Gespräche zwischen beiden Seiten am 2. Juni in Istanbul.
16.37 Uhr: Kiewer Sophienkathedrale bei Luftangriff beschädigt
Bei einem russischen Raketenangriff ist nach Angaben des ukrainischen Kulturministeriums auch die zum Unesco-Weltkulturerbe gehörende Kiewer Sophienkathedrale beschädigt worden. Die Druckwelle habe am Dienstag ein Stück Gesims der Außenfassade zerstört, teilte das Ministerium mit. Glücklicherweise gebe es keine Schäden im Inneren des im 11. Jahrhunderts errichteten Sakralbaus. Die Sophienkathedrale im Stadtzentrum gilt als der bedeutendste Sakralbau Kiews. Laut ukrainischen Angaben wurde bei dem Luftangriff auf die Hauptstadt eine Frau getötet.
15.52 Uhr: Keine Einigung über Rückgabe von Leichen an die Ukraine
Zwischen Russland und der Ukraine stockt der vereinbarte Austausch von Kriegsgefangenen und toten Soldaten. Es gebe zwar Kontakte, Zahlen würden zusammengestellt, aber noch fehle eine abschließende Übereinkunft, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. "Sowie diese abschließende Übereinkunft steht, wird - das hoffen wir - der Austausch stattfinden", sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.
Am Montag ließen beide Seiten gefangene Soldaten unter 25 Jahren frei, eine genaue Zahl wurde nicht genannt. Den Austausch von Gefangenen sowie die Rückgabe von bis zu 6.000 toten ukrainischen Soldaten hatten beide Seiten Anfang Juni in Istanbul vereinbart. Bei der Umsetzung hakt es aber.
14.14 Uhr: Selenskyj - Einer der größten Luftangriffe auf Kiew
Nach einem schweren russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr Druck auf Moskau. "Heute war einer der größten Angriffe auf Kiew", schrieb er auf der Plattform X. Solche Luftangriffe machten alle Bemühungen der USA und anderer Staaten um Frieden zunichte.
Selenskyj forderte die Welt und vor allem die USA und Europa auf, zu handeln. Die Antwort auf derartige russische Attacken dürfe nicht Schweigen sein. In der Hauptstadt gab es Brände, mehrere Gebäude wurden zerstört. Dazu gab es Verletzte. Auch die Hafenstadt Odessa wurde schwer getroffen.
13.22 Uhr: Moskau - Kein Kriegsende ohne Stopp der Nato-Osterweiterung
Russland verlangt nach Angaben aus dem Außenministerium einen Stopp der Nato-Osterweiterung als Voraussetzung für ein Ende des Krieges gegen die Ukraine. Die Bereitschaft dazu sei ein Test, ob die USA ernsthaft ein besseres Verhältnis zu Russland anstrebten, sagte Vizeaußenminister Sergej Rjabkow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. "Auf amerikanischer Seite sind praktische Schritte erforderlich, die darauf abzielen, die Ursachen für die grundlegenden Widersprüche zwischen uns im Bereich der Sicherheit zu beseitigen", sagte der Vizeminister. Dabei stehe "die Nato-Erweiterung an erster Stelle. Ohne die Lösung dieses Problems sei es "schlichtweg unmöglich, den aktuellen Konflikt im euroatlantischen Raum zu lösen". Die USA sollten "Respekt vor den ureigensten Interessen Russlands" zeigen.
Die russische Führung stellt die Ausdehnung des westlichen Bündnisses nach Osten und eine mögliche Aufnahme der Ukraine immer wieder als Grund ihres Angriffskrieges dar. Rjabkow verwies auf ein Memorandum vom Dezember 2021, also zwei Monate vor dem Angriff auf die Ukraine. Moskau verlangte darin einen Aufnahmestopp und die Rücknahme von Truppenstationierungen in den neuen Nato-Staaten seit 1997. Die Forderung sei weiter gültig, sagte Rjabkow.
13.09 Uhr: Selenskyj - Orban macht "historischen Fehler"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die gegen sein Land gerichtete Politik des rechtspopulistischen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban als "historischen Fehler" bezeichnet. Er warf Orban zudem vor, Propaganda gegen die Ukraine für seinen eigenen Wahlkampf zu benutzen. "Er benutzt die Ukraine für seine eigene Wahl. Er versteht nicht, dass dies viel schwerwiegendere und gefährlichere Folgen haben wird: die Radikalisierung und den Antiukrainismus der ungarischen Gesellschaft. Indem er uns nicht hilft, tut er Putin einen Gefallen. Deshalb habe ich gesagt, dass Viktor einen schweren historischen Fehler begeht", sagte Selenskyj der ungarischen Internetzeitung "valaszonline.hu".
Seit Wochen macht Orbans Regierung mit einer Plakatkampagne Stimmung gegen Hilfe für die Ukraine und gegen einen ukrainischen EU-Beitritt. Hilfe für die Ukraine würde Ungarn in den Krieg ziehen und die Wirtschaft schädigen, lautet der Tenor. Auf den Plakaten sind auch Porträts von Selenskyj zu sehen. "Aber dass er mein Gesicht für seine eigene Wahl benutzt? Ich habe ihm das nicht gestattet!", sagte Selenskyj dazu. Selenskyj erinnerte auch daran, dass der ukrainische Sicherheitsdienst SBU Anfang Mai dieses Jahres zwei Ukrainer ungarischer Ethnie festgenommen hatte, die im Verdacht stehen, für den ungarischen Militärgeheimdienst KNBSZ spioniert zu haben. Man habe dazu weiteres Beweismaterial, das bisher nicht veröffentlicht worden sei.
11.06 Uhr: Verfassungsschutzbericht - Ukraine-Krieg stellt Spionageabwehr vor große Herausforderungen
"Insbesondere der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine" stellt laut dem Vorwort des am Dienstag vorgestellten Verfassungsschutzbericht für 2024 die Arbeit der Cyber- und Spionageabwehr in Deutschland. Russland schrecke inzwischen auch vor Sabotage nicht zurück.
Angriffe aus dem In- und Ausland gegen die freiheitlich-demokratische Ordnung in Deutschland hätten im vergangenen Jahr insgesamt weiter zugenommen. "Unser Land ist zunehmend Spionage und Sabotage sowie Cyberangriffen und Desinformation ausgesetzt", heißt es in dem Bericht.
10.05 Uhr: Selenskyj fordert nach russischen Angriffen "konkrete Taten"
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj in der Nacht Ziel eines der bislang größten russischen Luftangriffe geworden. Auch andere Landesteile seien getroffen worden. Russland habe insgesamt 315 Drohnen und sieben Raketen eingesetzt, teilte Selenskyj auf X mit. Die ukrainische Luftwaffe ergänzte, sie habe 284 der Drohnen und sämtliche Raketen abfangen können.
Es handele sich damit um einen der größten Luftangriffe seit Kriegsbeginn, der die bisherigen Versuche, Russland zu einem Friedensschluss zu "zwingen", übertöne, so Selenskyj. "Es ist entscheidend, dass die Antwort der Welt auf diese und ähnliche russische Angriffe kein Schweigen ist, sondern konkrete Taten", erklärte er in Onlinediensten. Taten der USA, die Russland zum Frieden zwingen könnten, und von Europa, das keine andere Wahl habe, als Stärke zu zeigen.
07.15 Uhr: Betrieb an mehreren russischen Flughäfen beeinträchtigt
Die russische Verkehrsbehörde Rosawijatsija hat mitgeteilt, dass der Flugbetrieb an dem Flughafen Pulkowo in St. Petersburg vorübergehend eingeschränkt worden sei. Ähnliche Einschränkungen seien über Nacht für mindestens 13 weitere Flughäfen verhängt worden. Einige davon, die für die russische Hauptstadt Moskau galten, wurden bereits wieder aufgehoben.
07.04 Uhr: Ukrainischer Präsidentenberater - "Russland versteht nur Schläge"
Der ukrainische Präsidentenberater Jermak hat Russland nach den neuen Angriffen Lügen vorgeworfen und den Westen zum Handeln aufgefordert. "Russland lügt jeden Tag über seinen Wunsch nach Frieden und greift jeden Tag Menschen an", erklärte er bei Telegram: "Es ist Zeit, Sanktionen zu verhängen. Es ist an der Zeit, die Ukraine mit Waffen zu unterstützen."
Es sei an der Zeit, "dass alle endlich die Tatsache akzeptieren, dass Russland nur Schläge und keine vernünftigen Worte versteht", erklärte Jermak offenbar mit Blick auf die US-Regierung von Präsident Donald Trump.
06.09 Uhr: Erneut massive Luftangriffe auf Ukraine - mindestens zwei Tote
Erneut hat Russland die Ukraine in der Nacht mit massiven Drohnen- und Raketenangriffen überzogen. In der südukrainischen Hafenstadt Odessa starben neuen Behördenangaben zufolge zwei Menschen, darunter ein 59-jähriger Mann als ein Wohngebäude getroffen wurde. Infolge der Angriffe kamen zudem zehn Menschen verletzt ins Krankenhaus. Der "Kyiv Independent" berichtete, in der Stadt sei unter anderem eine Entbindungsklinik beschädigt worden.
Bei heftigen Angriffen auf die Hauptstadt Kiew wurden laut offiziellen Angaben vier Menschen verletzt. In der Hauptstadt waren Luftabwehrfeuer und Explosionen zu hören, über dem Stadtzentrum lagen Rauchschwaden. Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb auf Telegram von brennenden Autos und herabfallenden Trümmerteilen auf das Gelände einer Schule. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge kamen auch ballistische Raketen zum Einsatz.
03.32 Uhr: Kiew und Odessa erneut Ziel heftiger russischer Luftangriffe
Die russische Armee hat die Ukraine in der Nacht zu Dienstag erneut mit heftigen Luftangriffen überzogen. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sprach am frühen Dienstagmorgen im Onlinedienst Telegram von einem anhaltenden "massiven Angriff auf die Hauptstadt" und rief die Einwohner von Kiew auf, in den Schutzräumen zu bleiben.
In der südukrainischen Schwarzmeerstadt Odessa wurden nach örtlichen Behördenangaben eine Entbindungsstation und eine medizinische Notaufnahme getroffen. Opfer wurden zunächst nicht gemeldet.
01.00 Uhr: Russische Luftfahrtbehörde - Flugverkehr auf vier großen Flughäfen eingestellt
Die russische Zivilluftfahrtbehörde Rosaviatsia hat am frühen Dienstagmorgen aus Sicherheitsgründen den Flugverkehr auf allen vier großen Flughäfen, die Moskau anfliegen, vorübergehend eingestellt. Grund dafür sei laut dem russischen Verteidigungsministerium ein Drohnenangriff der Ukraine.
Montag, 9. Juni 2025
20.18 Uhr: BND-Chef – Russland würde gern Nato-Bündnisfall testen
Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, warnt davor, die russischen Absichten in Bezug auf den Westen und die Nato zu unterschätzen. "Wir sind sehr sicher und haben dafür auch nachrichtendienstliche Belege, dass die Ukraine nur ein Schritt auf dem Weg nach Westen ist", sagte Kahl im Podcast "Table.Today". "In Moskau gibt es Leute, die glauben nicht mehr, dass Artikel 5 der Nato funktioniert. Und sie würden das gerne testen." Dieser Artikel ist das Herzstück der kollektiven Verteidigung und regelt die Beistandspflichten im Fall eines Angriffes.
Das Ziel der russischen Führung sei es, den Einflussbereich nach Westen auszudehnen. "Sie wollen die Nato zurückkatapultieren auf den Stand von Ende der 90er Jahre. Sie wollen Amerika aus Europa rauskicken und dazu ist ihnen jedes Mittel recht", sagte Kahl. Dafür müsse Russland "keine großen Bombenangriffe fliegen oder Panzerarmeen in Bewegung setzen". Es reiche schon, "kleine grüne Männchen" nach Estland zu schicken, um vorgeblich unterdrückte russische Minderheiten zu schützen. "Würde dann, so die Kalkulation in Moskau, wirklich ein amerikanischer Präsident GIs über den Atlantik schicken?" Und diese würden dann dort sterben? "Das ist der Test aufs Bündnis, der gemacht werden wird", sagte der BND-Chef. "Dem müssen wir uns bewusst sein. Das müssen wir einkalkulieren und wir müssen Anstrengungen unternehmen, so abschreckend zu sein, dass Putin auf diese Gedanken gar nicht erst kommt."
Nach dem, was er von seinen Kontakten in den USA höre, nehme man dort allerdings Artikel 5 weiterhin "sehr ernst", so Kahl. US-Präsident Donald Trump hatte sich dazu in der Vergangenheit zeitweise zweideutig geäußert.
16.22 Uhr: Kreml will Präsenz in Afrika erhöhen
Der Kreml will sich nach eigenen Angaben stärker in Afrika engagieren - auch militärisch. Russlands Präsenz auf dem afrikanischen Kontinent steige, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Nach den Militärputschen der vergangenen Jahre in Westafrika hat Russland seinen Einfluss in der Region Schritt für Schritt ausgebaut und dabei das Engagement westlicher und europäischer Staaten abgelöst. Davon abgesehen verfolgt Russland eine politische und wirtschaftliche Agenda in Afrika. Nach Angaben der Globalen Initiative gegen grenzüberschreitende organisierte Kriminalität (Globale Initiative) gehe es dabei um Wahlmanipulation und Desinformationskampagnen bis hin zum Schmuggel von Rohstoffen im industriellen Maßstab in mehr als einem Dutzend afrikanischen Ländern. Zahlreiche russische Bergbauunternehmen seien laut der Globalen Initiative auf dem Kontinent angesiedelt, oft verdeckt von Proxy-Firmen. Vor allem seit Beginn des Ukraine-Kriegs hat Afrika für den Kreml an strategischer Bedeutung gewonnen. Afrikas Reichtum an Bodenschätzen und Bedarf an Energie ermöglicht es Moskau, westliche Sanktionen zu umgehen.
13.50 Uhr: Gruppe von jüngeren Kriegsgefangenen ausgetauscht
Russland und die Ukraine haben nach Angaben aus Moskau unter 25-jährige Kriegsgefangene ausgetauscht. Es handele sich um die erste Gruppe von Kriegsgefangenen, die seit einem Treffen zwischen Russland und der Ukraine am 2. Juni in Istanbul ausgetauscht worden seien, melden russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Bei dem Treffen in der Bosporus-Metropole war ein Gefangenenaustausch vereinbart worden. Bemühungen um eine Feuerpause kamen jedoch nicht voran.
12.45 Uhr: Russland nimmt nach eigenen Angaben Gebiete ein
Russische Truppen haben nach Angaben aus Moskau weitere Gebiete in der ukrainischen Region Dnipropetrowsk eingenommen. Außerdem führten sie einen massiven Angriff auf einen Flugplatz nahe der Ortschaft Dubno mit weitreichenden luftgestützten Waffen durch, wie russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium melden. Der Einsatz war demnach eine Vergeltung für die ukrainischen Angriffe auf russische Militärflugplätze.
11.45 Uhr: Nato-Generalsekretär fordert verstärkte Verteidigung
Nato-Generalsekretär Mark Rutte fordert eine drastische Verstärkung der Verteidigungsfähigkeiten der Allianz. In einer Rede, die er im Laufe des Tages in London halten will, plädiert er dafür, die Luft- und Raketenabwehr um 400 Prozent zu erhöhen. "Wir sehen in der Ukraine, wie Russland Terror von oben ausübt. Deshalb werden wir den Schild verstärken, der unseren Luftraum schützt. Unsere Streitkräfte benötigen zudem Tausende zusätzliche gepanzerte Fahrzeuge und Panzer, Millionen weitere Artilleriegeschosse, und wir müssen unsere Unterstützungsfähigkeiten wie Logistik, Nachschub, Transport und medizinische Unterstützung verdoppeln", heißt es in von Ruttes Büro veröffentlichten Manuskriptauszügen.
10.33 Uhr: Ukraine meldet größten russischen Angriff seit Kriegsbeginn
Russland hat die Ukraine nach Angaben der Luftwaffe in Kiew mit dem bislang größten Drohnenangriff seit Kriegsbeginn überzogen. Das Gebiet der Ukraine sei mit 479 Drohnen sowie zusätzlich mit 20 Marschflugkörpern angegriffen worden, erklärte die Luftwaffe am Montagvormittag. 460 Drohnen sowie 19 Marschflugkörper seien abgefangen worden. An zehn Orten seien "Einschläge" festgestellt worden, erklärte die Luftwaffe weiter, machte zunächst aber keine weiteren Angaben. Am 1. Juni hatte die Luftwaffe der Nachrichtenagentur AFP einen nächtlichen russischen Angriff mit 472 Drohnen gemeldet – den bis dahin größten Angriff auf das Land.
Das an die Ukraine angrenzende Nato-Mitgliedsland Polen meldete am Montagmorgen massive russische Angriffe auf die westukrainische Region Riwne. Wie der Generalstab in Warschau mitteilte, ließen angesichts der Luftangriffe die polnische Luftwaffe und verbündete Staaten Kampfjets starten. Der Bürgermeister der Regionalhauptstadt Riwne, Oleksandr Tretjak, meldete den bislang "größten Angriff" auf die Region.
09.46 Uhr: Ukraine attackiert Elektronikfabrik bei Moskau
In der russischen Region Tschuwaschien ist nach Behördenangaben nach einem ukrainischen Drohnenangriff eine bedeutende Fabrik für elektronische Komponenten zwischenzeitlich geschlossen worden. Zwei Drohnen seien auf das Gelände der rund 600 Kilometer östlich von Moskau gelegenen VNIIR-Fabrik gestürzt, erklärte Tschuwaschiens Regionalgouverneur Oleg Nikolajew am Montag im Onlinedienst Telegram. Die Arbeit dort sei unterbrochen worden, um die Sicherheit der Angestellten zu gewährleisten.
Die VNIIR-Fabrik ist eine der wichtigsten Herstellungs- und Entwicklungsstätten für elektronische Komponenten in Russland. Der ukrainische Generalstab reklamierte den Angriff für sich. Die attackierte Fabrik sei eine "militärische Einrichtung", in der Antennen für Schahed-Drohnen iranischer Bauart hergestellt würden. Angriffe dieser Art würden fortgesetzt, bis Russland seine "bewaffnete Aggression" gegen die Ukraine einstelle.
08.25 Uhr: Opernsänger stirbt bei Freiwilligeneinsatz
Der Tenor Wladislaw Gorai ist nach Angaben der Nationalen Oper von Odessa während eines Freiwilligeneinsatzes in der an Russland grenzenden Region Sumy gestorben. Gorai war Solist an dem Musikhaus. Wie er ums Leben kam, war zunächst nicht klar. Reuters konnte die Angaben nicht unabhängig verifizieren. Nach Agben des Opernhauses arbeite Gorai seit 1993 am Theater in Odessa. Er wirkte bei internationalen Opernprojekten in Städten wie Paris, Rom, Amsterdam, Lyon, Straßburg und Zürich mit. Russland stößt seit einiger Zeit verstärkt in Sumy vor. In der Region toben heftige Kämpfe.
08.12 Uhr: Putin genehmigt laut Beratern neue Marinestrategie
Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Angaben eines Vertrauten eine neue Strategie zur Modernisierung der Marine genehmigt. Ziel sei es, Russlands Position als eine der führenden Seemächte der Welt vollständig wiederherzustellen, sagt Kreml-Berater Nikolai Patruschew in einem am Montag veröffentlichten Interview der Zeitung "Argumenti i Fakti". Das Projekt trägt demnach den Namen "Die Strategie für die Entwicklung der russischen Marine bis 2050". Konkrete Details nennt Patruschew nicht. Russland verfügt nach allgemeiner Einschätzung über die drittmächtigste Marine der Welt nach China und den USA. Die russische Marine hat jedoch im Ukraine-Krieg eine Reihe von schwerwiegenden Verlusten erlitten.
03.59 Uhr: Polnische Luftabwehr an der Grenze zur Westukraine im Einsatz
Nach einem russischen Luftangriff auf die Westukraine nahe der Grenze zu Polen ist die Luftabwehr des Landes und seiner Verbündeten im Einsatz. "Die ergriffenen Maßnahmen zielen darauf ab, die Sicherheit in den an die gefährdeten Gebiete angrenzenden Regionen zu gewährleisten", schreibt das polnische Militär auf X.
01.04 Uhr: Luftabwehr fängt Angriff auf Kiew ab
Die ukrainische Luftabwehr ist mit der Abwehr eines russischen Angriffs auf Kiew beschäftigt, wie die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt auf Telegram mitteilt.
Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!