Tipps von Elke Messerschmidt Wäsche waschen bei niedrigen Temperaturen
Wer beim Wäsche waschen Ressourcen und Energie sparen möchte, der nimmt gern niedrige Temperaturen. Aber, funktioniert das? Tipps dazu hat unsere Haushalts-Expertin ELke Messerschmidt.
Um beim Wäsche waschen sparsam zu sein, ist ein beliebter Rat: "30 Grad reichen völlig aus, damit die Wäsche sauber wird." Höhere Temperaturen beim Waschen verbrauchen nur unnötig viel Energie, bringen aber nix. Aber: Stimmt das auch? Das beantwortet unsere Haushaltsexpertin Elke Messerschmidt vom Kompetenzzentrum Hauswirtschaft in Triesdorf.
Waschen bei niedrigen Temperaturen: Es gibt Vorbehalte
Derzeit erhältliche Waschmittel entfernen – laut Experten des Forum-Waschens – ca. 84 Prozent aller Flecken bereits bei 20 °C. Vor allem Enzyme sorgen dafür, dass sich die Flecken bei niedrigen Temperaturen lösen.
Aber: Gerätehersteller warnen davor, dauerhaft bei niedrigeren Temperaturen zu waschen. Sie sehen eine Gefahr, dass die Maschinen schneller kaputt gehen.
Was gegen Keime hilft
Ebenso werden bei niedrigen Temperaturen auf der Wäsche vorhandene Keime nicht ausreichend reduziert. In einer Waschmaschine bleibt immer etwas Restwasser zurück. Dort überleben diese Keime und vermehren sich teilweise auch weiter. Eine Folge kann sein, dass sich in der Maschine ein Biofilm bildet und die Maschine unangenehm zu riechen beginnt.
Die übriggebliebenen Keime stellen für den gesunden Menschen in der Regel kein Risiko dar, es handelt sich ja um haushaltsübliche, für die Familie gewohnte Keime. Kritisch wird es, wenn gefährdete Personen, z.B. Kleinkinder, Schwangere oder hochbetagte Senioren im Haushalt leben.
Keime beseitigen Sie beim Waschen zuverlässig mit dem Einsatz eines pulverförmigen Voll-Waschmittels. Dies enthält Bleichmittel und beseitigt folglich Keime schon bei 40 °C gut, bei 60° sehr gut. Lassen Sie die Maschine mindestens einmal im Monat mit einem Waschgang von 60 ° laufen , bei häufiger Nutzung evtl. auch alle 14 Tage.
Starke Verschmutzungen vorbehandeln
Generell ist es ratsam, bestimmte Verschmutzungen wie Rotwein, Grasflecken, evtl. eingetrocknete Fettflecken vorzubehandeln. Dafür behandeln Sie den Fleck unmittelbar vor dem Waschen mit Wasser und etwas Gallseife (alternativ mit einem Vorwaschspray), lassen das Mittel ca. 30 Minuten einweichen und waschen das Textil dann so wie immer mit der restlichen Wäsche mit. Die Dosierung des Waschmittels kann nun für normal verschmutzte Wäsche erfolgen und muss nicht für stark verschmutzte Wäsche angewendet werden. So sparen Sie Waschmittel.
Achten Sie beim Waschen mit niedrigen Temperaturen darauf, ein Waschmittel auszuwählen, das ausdrücklich darauf hinweist, bei 30° gute Ergebnisse zu erzielen.
Dosieren Sie die Waschmittelmenge nach Anweisung. Hinweise dazu finden Sie auf jeder Verpackung.
Wählen Sie einen länger andauernden Waschgang wie z.B. den Eco-Gang. Hier hat das Wäschestück länger Kontakt mit dem Waschwasser und das führt zu einem besseren Waschergebnis.
Was bringen Hygienespüler?
Hygienespüler benötigt es im Haushalt in der Regel nicht. Sie werden von Verbrauchenden eingesetzt, um eine desinfizierende Wirkung zu erreichen. Ein Test der Hochschule Albstadt-Sigmaringen hat allerdings gezeigt, dass diese Mittel die für eine Desinfektion erforderliche Keimreduktion aber gar nicht erzielen. Zudem fördert der Einsatz von Desinfektionsmitteln im Haushalt die Entstehung von resistenten Keimen.
Sehr gute Ergebnisse bei der Keimreduktion erreichen pulverförmige Vollwaschmittel ab einem Einsatz von 60°.
60 Grad-Wäsche bei hygienisch sensibler Kleidung
Gerade hygienisch sensible Kleidung, wie Unterwäsche, Schlafanzüge, Handtücher sollten bei 60° mit einem pulverförmigen Bleichmittel gewaschen werden. Höhere Temperaturen sind nicht erforderlich.
Hygienisches Waschen beginnt hier aber eigentlich schon beim Wäschekauf. Denn die Textilen müssen bei diesen Temperaturen waschbar sein. Achten Sie entsprechend darauf, dass sich Unterwäsche, Schlafanzüge, Handtücher oder Bettwäsche, die Sie kaufen, bei 60°C waschen lassen.
Woher kommen unangenehme Gerüche in der frisch gewaschenen Kleidung?
Geruchsbildung, müffelnde Kleidung hängt meist mit Bakterienwachstum zusammen. In schlecht getrockneter Kleidung können sich Keime schnell wieder weiter vermehren, und Kleidung kann unangenehm riechen.
Es kann aber auch sein, dass diese Keime aus dem Biofilm der Maschine auf die Kleidung übertragen wurden, und sich die Keime nun im Textil vermehren. Auch so entsteht schlechter Geruch.
Die Stellschrauben dagegen, lauten wie beschrieben:
- Maschine regelmäßig bei 60 ° mit pulverförmigem Vollwaschmittel laufen lassen.
- Wäsche gut trocknen.
- Die Wäsche mit der richtigen Waschmitteldosierung waschen.