29.04.2025: Verteidigungsminister Pistorius beim Indienststellungsappell des Unterstützungskommandos der Bundeswehr auf der Hardthöhe in Bonn.
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29.04.2025: Verteidigungsminister Pistorius beim Indienststellungsappell des Unterstützungskommandos der Bundeswehr auf der Hardthöhe in Bonn.

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Pistorius schließt verpflichtenden Wehrdienst nicht aus

Pistorius schließt verpflichtenden Wehrdienst nicht aus

Die schwarz-rote Regierung setze beim Wehrdienst zunächst auf Freiwilligkeit, betont Verteidigungsminister Pistorius. Doch wenn man mehr Kapazitäten habe als freiwillige Meldungen, werde möglicherweise verpflichtend eingezogen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius schließt einen obligatorischen Wehrdienst nicht aus. In der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" verwies der SPD-Politiker darauf, dass das geplante Gesetz für den neuen Wehrdienst schon zum 1. Januar 2026 in Kraft treten könnte.

Pistorius will Zahl der Rekruten steigern

Ziel sei es, die Zahl der Rekruten zu steigern. "Wir setzen bei unserem Modell zunächst auf Freiwilligkeit", sagte Pistorius. "Wenn der Zeitpunkt kommen sollte, an dem wir mehr Kapazitäten zur Verfügung haben als freiwillige Meldungen, dann wird gegebenenfalls entschieden werden, dass wir verpflichtend einziehen."

Zuletzt hatte etwa die frühere Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (SPD), gesagt, dass der von der Koalition geplante Wehrdienst nicht ohne "eine Form von Pflicht" auskommen werde. "Wenn der Aufwuchs mit Freiwilligkeit gelingt, das wäre gut." Wenn es nicht reiche, brauche es eine Pflicht, sagte Högl vor knapp einer Woche dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Pistorius' Gesetzentwurf nennt als Ziel zunächst nur 5.000 zusätzliche Rekruten pro Jahr. Die Zahl müsse aber weiter aufgestockt werden, erklärte Högl. Die "offizielle Zielmarke" seien 203.000 aktive Soldatinnen und Soldaten bis 2031, plus Reserve. Derzeit hat die Bundeswehr gut 180.000 Aktive.

Breuer: Verpflichtendes Wehrdienst-Modell kann schnell aktiviert werden

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, sagte im Deutschlandfunk (Externer Link), das alte verpflichtende Wehrdienst-Modell sei eine Art Rückversicherung. Dies könne schnell aktiviert werden, wenn die freiwillige Lösung nicht ausreiche und die Bedrohungslage weiter steige.

Breuer bekräftigte, dass die Bundeswehr in den kommenden Jahren etwa 100.000 zusätzliche Soldaten benötige, um etwa die Aufgaben im Militärbündnis Nato erfüllen zu können. Deutschland hatte die Wehrpflicht 2011 ausgesetzt.

Mit Informationen von Reuters und KNA

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